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Franz Kafka — Der Prozess - Sven Regener liest Franz Kafka (Ungek?rzt)
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Автор: Franz Kafka
Издатель: Zebralution GmbH
Возрастные ограничения: 18+
ISBN: 9783864844102
Описание: "Gerichtsdiener, die einem erst einmal das Fr?hst?ck wegessen, Richter, von denen die untersten unerreichbar und die obersten v?llig unbekannt sind, eine Anklage, deren Inhalt keiner wei?, eine Verhaftung, nach der der Verhaftete frei herumlaufen darf, ein Gericht, das seine Kanzleien und Vernehmungszimmer auf den Dachb?den der Vorst?dte unterh?lt, ein bettl?geriger Verteidiger, der an Eingaben arbeitet, die nie fertig werden und niemals fertig werden k?nnen, Frauen, die die Angeklagten um ihrer Sch?nheit willen lieben und ansonsten dem Gericht sexuell unterworfen sind, M?nner, die ihr ganzes Leben nur ihrer Verteidigung widmen und dabei nicht einmal wissen, ob ihre Anstrengungen n?tzlich oder sch?dlich sind; und der einflussreichste Akteur ist der Mann, der die Portr?ts der Richter malt, denn der k?nnte durch geschickte Einfl?sterung vorl?ufige Freispr?che erwirken, nach denen man allerdings, wenn es schlecht l?uft, sofort wieder von neuem verhaftet werden kann – willkommen in der Welt, in der sich Josef K., 'ohne da? er etwas B?ses getan h?tte', in dem einen Jahr vom Morgen seines 30. bis zum Vorabend seines 31. Geburtstages behaupten muss. Da ist nichts Erhabenes an diesem Prozess und dem ihn anstrengenden Gericht, es ist alles schlampig, liederlich, kleinlich, korrupt, eitel, b?rokratisch und vor allem ganz und gar r?tselhaft, eine Parallelwelt tut sich auf f?r Josef K., und je l?nger wir lesen, desto mehr f?hlen und k?mpfen wir mit ihm, denn das tut er, k?mpfen, er widersetzt sich, obwohl ihm alle davon abraten, und gerade seine Widerspenstigkeit scheint sein Untergang zu sein, aber er unterwirft sich nicht und er verzweifelt nicht, aber er wird m?der und m?der und verwirrter und verwirrter. Dabei geht es nicht ohne Komik ab: Es ist alles nicht nur ganz und gar r?tselhaft, es ist auch alles unsagbar bl?d, und Josef K. scheut sich nicht, das zu bemerken und anzuprangern, nur dass ihm das auch nichts n?tzt. Zu verstehen gibt es f?r ihn nicht viel und f?r uns als Leser auch nicht, und doch verstehen wir nur zu gut: Es ist die R?tselhaftigkeit unserer Existenz wie auch der Existenz alles anderen um uns herum, die hier verhandelt wird mit den banalen, unzul?nglichen, menschlichen Mitteln, die uns als einzige zur Verf?gung stehen, und so lesen Untersuchungsrichter w?hrend der Verhandlung in zerfledderten B?chern mit schmuddeligen Zeichnungen, wirft ein Gerichtsbeamter die in die Kanzleien dr?ngenden Advokaten solange die Treppe hinunter, bis sie ihn durch ihren unerm?dlichen Ansturm zur Aufgabe gezwungen haben, ist jedem Richter bis in die kleinste Einzelheit vorgeschrieben, wie er sich vom Gerichtsmaler malen lassen darf, das ganze Buch ist auch eine gro?e Parade von Sp?kenkiekern, Schlawinern, Quatschk?pfen, Angebern, wirren Zauseln und Duckm?usern, die aber alle, und da bleibt einem das Lachen dann gleich wieder im Halse stecken, spie?ige R?dchen einer riesigen Machtmaschine sind, die unerm?dlich daran arbeitet, Menschen zu verurteilen und zu vernichten. Wie immer wir bei der Lekt?re versucht sind, das Gericht zu interpretieren, als Triumph eines exzessiven ?ber-Ichs, als Einbruch des Tragischen in den Alltag, als Unterdr?ckungsapparat der Gesellschaft gegen sexuelle, kulturelle, politische oder ?konomische Nonkonformit?t – alles wird ein, zwei Seiten sp?ter widerlegt oder jedenfalls nicht plausibler, da kann man es ebensogut erst einmal lassen, bei Kafka ist eine gewisse Hingabe nie falsch und das Buch belohnt sie vielfach, auch wenn es schlecht ausgeht. Es muss nicht immer ein Happy End sein." Sven Regener